Aufwind-Kinder beim Bowling Club

Aufwind-Kinder zu Gast beim Bowling-Club Sportunterricht während der
Nachmittagsbetreuung

Die vom Verein Aufwind betreuten Kinder konnten auf Einladung des Bowling-Clubs bei der Schnupperstunde eine ruhige Kugel schieben.

In Viernheim kommen viele Grundschüler in den Genuss einer Nachmittagsbetreuung. Diese findet meist in den Schulen selbst statt. Ein entsprechendes Angebot unterbreitet auch der Verein Aufwind, der sich insbesondere um Kinder aus benachteiligten Familien kümmert.

Die Betreuung findet in den angemieteten Räumen des evangelischen Gemeindezentrums in der Saarlandstraße statt. Es gibt jedoch auch Aktivitäten außerhalb der Einrichtung. So wie vor wenigen Tagen, als die Kinder auf Einladung des Bowling-Clubs eine besondere Sportstunde erleben durften.

Auf die Frage, wer schon einmal Bowling gespielt hat, gingen nur wenige Hände nach oben. Entsprechend spannend war es, als es ins Bowling-Center ging. Dort gab es eine kurze Einweisung in diese beliebte Sportart. Gespielt wird mit großen und schweren Kugeln, den sogenannten Bällen, und weil der Anlauf an den Bahnen recht glatt ist, mussten spezielle Sportschuhe getragen werden. Da die Aufwind-Kinder überwiegend Anfänger waren, wurden zudem die Leitplanken hochgeklappt. So konnten zahlreiche Treffer bejubelt werden – und wenn ein Strike gelang, bei dem mit einem Wurf alle zehn Kegel (Pins) fallen, wurde es besonders laut.

Natürlich gab es am Ende viel zu erzählen. Werner Gutperle, zweiter Vorsitzender des Bowling-Clubs, lud die Kinder noch zu einem Essen ein, bei dem der eine oder andere Volltreffer noch einmal in Erinnerung gerufen wurde. Patrick Pietsch, erster Vorsitzender des Vereins Aufwind und Leiter der Einrichtung, bedankte sich bei dieser Gelegenheit für die Einladung und die Gastfreundschaft. Die Verantwortlichen des USC Viernheim lobten die Kinder für ihre Aufmerksamkeit und Disziplin. Demnächst sollen weitere Gruppen in den Genuss einer Schnupperstunde kommen. Vielleicht schaut auch der Verein Aufwind wieder vorbei. Derzeit werden dort rund 20 Grundschulkinder nach dem regulären Unterricht betreut und verpflegt. Außerdem unterstützen die Verantwortlichen die Familien, etwa bei Arztbesuchen, Behördengängen oder der Suche nach einem Arbeitsplatz.

„Wir wollen den jeweiligen Grundschülern nach Unterrichtsende eine Betreuung anbieten. Dabei wird zu Mittag gegessen, es werden Hausaufgaben gemacht und den Kindern ausreichend Raum und Zeit gegeben, sich selbst zu beschäftigen. Wir leisten aber keine Nachhilfe“, beschreibt Patrick Pietsch den Kern des Angebots.

Familien und Alleinerziehende, die in Not geraten sind, bekommen an den Vormittagen ebenfalls Unterstützung – etwa bei Arztbesuchen, Behördengängen oder der Bewältigung von Anträgen. „Diese Eltern sind im Alltag oft überfordert und freuen sich über neutrale Hilfe. Wir sind flexibel aufgestellt und können eine individuelle Betreuung anbieten“, so die zweite Vorsitzende Jaqueline Oehlschläger.

Für Patrick Pietsch hat sich der Umzug von Mannheim nach Viernheim längst gelohnt, „auch wenn ich anfangs immer wieder mal Bauchschmerzen hatte. Schließlich musste viel Geld in das Gebäude investiert werden, um die unterschiedlichen Auflagen der Behörden zu erfüllen. Außerdem galt es, Kontakte mit den Schulen und anderen Organisationen zu knüpfen, um unser Konzept vorzustellen. Als Paten konnten wir mit dem ehemaligen Fußballprofi Markus Babbel einen absoluten Sympathieträger gewinnen. Mittlerweile sind wir hier sehr glücklich.“

Text: Othmar Pietsch